Im Hotspot 5 “Oberschwäbisches Hügelland und Adelegg” arbeiten wir an zahlreichen Maßnahmen für den Naturschutz in der Region. Zudem sind wir an verschiedenen Projektstandorten tätig.
Klicke einfach auf die Markierungen in der Karte, um Details der Maßnahmen und unsere Projektstandorte zu sehen.
Naturschutz-Maßnahmen im Hotspot 5
Renaturierung des Mollenbachs
Je natürlicher ein Bach- oder Flusslauf ist, desto besser für Tiere, Pflanzen und Menschen.
Das kann man auch am Mollenbach im Westallgäu beobachten: Dort haben wir gemeinsam mit Partnern aus der Region im Rahmen eines Biotopverbundprojekts den Bach auf einem Teilstück von rund 150 Metern zwischen Vogt und Rötenbach renaturiert.
Ein schöner Erfolg, der nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern zudem Modellcharakter für andere Vorhaben besitzt.
Ziele der Maßnahmen:
- Mehr Freiraum für den Bach, damit er sich gemäß seiner natürlichen Dynamik entwickeln kann.
- Der natürlich fließende Bach fördert durch verschiedene Fließgeschwindigkeiten die Ansiedlung heimischer Tier- und Pflanzenarten.
- Der natürlich mäandernde Flusslauf erhöht die Verkehrssicherheit, da es seltener zu Überschwemmungen der Landstraße kommt.
- Zeitraum der Umsetzungen: Sommer 2023
Blindelesee
Das rund zehn Hektar große Moorgebiet Blindelesee befindet sich auf der Gemarkung von Leutkirch im Allgäu, nordwestlich von Herlazhofen. Am Blindelesee konnten im Jahr 2023 rund 180 Pflanzenarten und 77 Moosarten festgestellt werden. Insgesamt sind 18 Pflanzenarten als geschützt nach der Bundesartenschutzverordnung und/oder gefährdet nach der Roten Liste Baden-Württembergs eingestuft.
Ziele der geplanten Maßnahmen:
- Da der Blindelesee je nach genauem Ort unterschiedliche Voraussetzungen aufweist, haben wir die Ziele aufgeteilt. Der Fokus liegt dabei auf hydrologisch intakten, offenen Hochmoor- sowie Übergangs- und Zwischenmoorflächen, die durch Entbuschung vergrößert und miteinander vernetzt werden sollen.
- Ziel im östlichen und südlichen Teil des Gebiets sind offene Feuchtflächen mit artenreichen Nasswiesen. Schwarzerlenbruchwälder und Weidengebüsche ergänzen diesen Mix.
- Das biotische Gutachten ist abgeschlossen, das hydrologische Gutachten läuft aktuell.
- Wir sind in Gesprächen mit Flächeneigentümern, um für alle Beteiligten Maßnahmen und Nutzung sinnvoll miteinander zu verbinden.
Haubacher Moos
Dieses rund 60 Hektar große Regenmoor (Hochmoor) liegt rund fünf Kilometer nördlich von Isny im Allgäu.
In diesem Gebiet zeigt der Torfkörper an einigen Stellen noch eine Mächtigkeit von bis zu drei Metern. Lichte Spirken-Moorwälder gibt es dort sowie Fichtenmoorwald und in
Torfstichen auch offene Regenerationsstadien mit Schwingrasen (eine über freiem Wasser schwimmende Pflanzendecke aus Moosen und anderen Pflanzen).
Im Haubacher Moos gab es in der Vergangenheit vielfältige Eingriffe in die natürlichen Lebensräume. Das Gebiet wurde systematisch entwässert für den Torfabbau.
Ziele der geplanten Maßnahmen:
- Erhalt der unterschiedlichen Lebensräume durch hydrologische Maßnahmen, um den weiteren Moorschwund zu verhindern und die Regenmoor-Regeneration zu unterstützen.
- Förderung moortypischer Arten durch gezielte Maßnahmen wie z.B. Anlage und Pflege von Kleingewässern in Mooren.
- Offenhaltung der typischen Hochmoorflächen durch Entfernen von Sukzessionsgehölzen.
- Durch die gezielte Entnahme von Fichten und Waldkiefern sollen moortypischen Arten wie die Moorkiefer (Spirke) gefördert werden.
Winnismoos
Dieser rund 180 Hektar große Moorkomplex liegt drei Kilometer westlich von Urlau und ist geprägt durch ehemaligen gewerblichen Torfabbau. In kleineren Parzellen fand auch bäuerlicher Torfabbau statt. Dazu wurden große Teile des Moors sehr aufwändig entwässert.
Auf einer rund 22 Hektar großen Landesfläche sollen Maßnahmen umgesetzt werden.
Interessant im gesamten Gebiet ist der hohe Anteil fremdländischer Baumarten, die hier versuchsweise angepflanzt wurden wie die Weymouths-Kiefer (Pinus strobus), die Schwarz-Fichte (Picea mariana), die Gewöhnliche Douglasie (Pseudotsuga menziesii) oder der Lebensbaum (Thuja sp.).
Ziele der geplanten Maßnahmen:
- Durch Wiedervernässungsmaßnahmen und unter Berücksichtigung des Artenschutzes soll der weitere Moorschwund gestoppt und die Regeneration des Moores ermöglicht werden.
- Dazu ist geplant, Sukzessionsgehölze zur Offenhaltung der Moorflächen zu entfernen.
- Förderung von moortypischen Arten, hier vor allem Baumarten wie Moorkiefer (Spirke), durch Entnahme von Fichten und Waldkiefer.
Dorenwaidmoos West
Das insgesamt 16 Hektar große Gebiet ist ein etwas außerhalb des eigentlichen Dorenwaidmoos befindliches Gebiet östlich von Eisenharz. Auch hier wurde Torf abgebaut und zahlreiche Gräben zerfurchen das Moorgebiet.
Die Flächen gehören hauptsächlich dem Land Baden-Württemberg. Wir sprechen mit den Anrainern und haben abiotische (beziehen sich auf nicht-lebende Elemente in der Umwelt) und biotische (auf lebende Elemente der Umwelt bezogene) Gutachten ausgeschrieben.
Ziele der geplanten Maßnahmen:
- Die Sekundärwälder sollen aufgelichtet werden, wodurch mehr Licht bis zum Boden dringen kann.
- Der natürliche Wasserhaushalt des Moors soll wiederhergestellt werden durch Regenmoor-Schilde von außen und Optimierung des Wasserhaushalts im Inneren.
- Entwässerungsgräben sollen durch Spundwände und Torfdämme verschlossen werden.
Unsere Projektstandorte im Westallgäu
artenreich
Die Ausstellung von Naturvielfalt Westallgäu
Lebensräume und ausgewählte Arten im Porträt –
Multimediale Dokumentation unserer Arbeit im Projektgebiet Mit spannenden Filmen
artenreich Ausstellung
Haus Tanne, Eisenbach 15
88316 Isny
Infos zur artenreich Ausstellung >>
Unser Projektbüro
NABU Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Naturvielfalt Westallgäu
Unser Projektbüro im historischen Ensemble der Heimat Bärenweiler
Projektbüro Naturvielfalt Westallgäu
Bärenweiler 1
88353 Kißlegg
Kontakt zu uns >>