Sonntag, 1. Juni 2025: Im Westallgäu finden sich 16 Interessierte morgens zusammen, um mehr über unsere heimischen Moore und die spannenden Kräuter darin zu erfahren. Die Allgäuer Wildkräuterführerin und Naturlotsin Petra Schick nahm die Gruppe mit auf eine spannende Kräuterexkursion ins Arrisrieder Moos.
Ziel war es, die Moore zu verstehen und die verschiedenen Wildkräuter und ihre Verwendungszwecke kennenzulernen.
Schon auf dem Weg zum Moor hat die Naturlotsin diverse Wiesenkräuter vorgestellt wie zum Beispiel den Wiesenkümmel, der sich an diesem Standort neu angesiedelt hatte oder diverse Kleepflanzen – und auch der stinkende Storchschnabel samt seiner verschiedenen Verwendungen war dabei.
Entstehung der Moore nach der Eiszeit
Im Arrisrieder Moos hat uns die Naturlotsin die Entstehung der Moore erklärt. Moore sind einzigartige Ökosysteme, die nach der letzten Eiszeit entstanden sind. Die schmelzenden Gletscher ließen Seen zurück, an denen sich Pflanzen ansiedelten. Absterbende Pflanzen wurden durch Sauerstoffmangel nicht oder nur unvollständig zersetzt: So entstand Torf.
Die unter dem Gletscher liegenden Pflanzen konnten sich in den sauerstoffarmen Bedingungen nur langsam abbauen, wodurch sich im Laufe der Jahrhunderte Torf bildete. Diese nährstoffarmen, sauren Böden schaffen Bedingungen, in denen nur höchst angepasste Pflanzenarten wachsen können, so zum Beispiel Wollgräser, Sonnentau und Torfmoos.
Lecker: Löwenzahnblütenmarmelade
Durch die Entwässerung der Moore (vor allem für den Torfabbau und die Bewirtschaftung) siedelten sich auch verschiedene Heidegewächse wie die Besenheide an.
Toll war: Während der Wanderung konnten die Teilnehmer immer wieder Kräuter probieren und am Beispiel eines Kräuterquarks und einer Löwenzahnblütenmarmelade eine Idee für den Gebrauch von Wildkräutern in der Küche mitnehmen.
Am Ende der Exkursion konnten die Teilnehmer ihre Kreativität bei der Gestaltung eines Wildblumenbildes freien Lauf lassen.
Die Exkursion war eine tolle Möglichkeit, die besondere Entstehungsgeschichte der Moore kennenzulernen, ihre herausragende Bedeutung für die Artenvielfalt und das Klima zu verstehen und verschiedene Wildkräuter zu entdecken.
Ich finde, es lohnt sich, eine Exkursion mitzumachen, um zu verstehen, wie wichtig solche Ökosysteme für den Klima- und Naturschutz sind. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, die jungen Leute auch damit zu erreichen.
Malin Mosimann, Schulpraktikantin im Projekt Naturvielfalt Westallgäu