Traurig, aber wahr: In vielen Blumenerden, die bei uns verkauft werden, befindet sich noch immer Torf. Wie Untersuchungen gezeigt haben, enthält selbst Bio-Blumenerde bis zu 80 Prozent Torf. Und selbst wenn nur “Erde” auf dem Sack steht, ist oft Torf drin. Das ist nicht mehr zeitgemäß, überhaupt nicht nachhaltig und zerstört wertvolle Lebensräume auf der ganzen Welt.
Die Deutschen scheinen ohne Torf nicht Gärtnern zu können und gehören neben dem Baltikum, Irland und Russland noch immer zu den wichtigsten Torfproduzenten für den Gartenbau: Acht Millionen Tonnen werden hierzulande pro Jahr verarbeitet. Davon stammen etwa 50 Prozent aus entwässerten Moorflächen in Niedersachsen, der Rest wird aus dem Ausland importiert, vor allem aus dem Baltikum.
Mit jedem Abbau des Torfs aus den Mooren werden einzigartige Lebensräume zerstört, die über Jahrtausende gewachsen sind. Mit den bekannten Folgen für die dort vorkommenden Arten und das Klima. Um das zu stoppen, müssen wir uns für den Moorschutz engagieren – und torffrei gärtnern. Der NABU-Bundesverband hat Informationen zusammengestellt und zeigt, wie einfach es ist, auf Torf zu verzichten. So kann jeder mithelfen, unsere wertvollen Moorlandschaften und das Klima zu schützen.
Lange Zeit war man der Auffassung, dass für viele Pflanzen nur Torf das optimale Substrat ist. Stimmt nicht. Es gibt keine Pflanzen außer den echten Moorbewohnern wie dem Sonnentau, die auf Torf angewiesen wären. Zudem: Torf kann zwar die Durchlüftung des Bodens sowie seine Wasserspeicherfähigkeit verbessern. Die Bodenqualität wird gleichzeitig aber schlechter, denn Torf ist sehr arm an Nährstoffen. Wenige Bodenlebewesen kommen damit zurecht.
Alternativen zum Einsatz von Torf im Garten
Derzeit wird mit Hochdruck an vielen Alternativen geforscht. Wer im eigenen Garten sofort umsteigen möchte, verwendet am besten Komposterde. Sie belebt den Boden, verbessert dauerhaft die Bodenstruktur und gibt Tieren wie Pflanzen die passenden Nährstoffe. Es kann auch sinnvoll für die Umwelt sein, Blumenerde mit Kompost und Ergänzungen wie Holzfasern, Tonmineralen und Lavagranulat zu verwenden. Und generell: Immer auf den Hinweis “torffrei” bei den Produkten achten, denn nur wenn das explizit erwähnt ist, kann man sicher sein.
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Marktübersicht “Gärtnern ohne Torf” des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft >>